Kupfer-64 markierte Peptid-Konjugate an epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR)-exprimierenden Zellen


Kupfer-64 markierte Peptid-Konjugate an epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR)-exprimierenden Zellen

Sihver, W.; Starke, F.; Heldt, J.-M.; Sachse, S.; Naumann, S.; Pietzsch, H.-J.; Steinbach, J.

Abstract

Ziel/Aim:

Der EGFR wird oft überexprimiert in verschiedenen Tumorarten. Daher werden geeignete radionuklidmarkierte EGFR-Liganden für eine gezielte Tumordiagnostik mittels bildgebender Verfahren, z. B. PET, entwickelt. Zwei kürzlich beschriebene EGFR-spezifische Peptide GE11 (1) und D4 (2) sollten mit Chelatoren sowie Spacern so konjugiert werden, dass sie mit dem PET-Nuklid Kupfer-64 markiert werden können. Mit einem der markierten Peptid-Konjugate sollte das Bindungsverhalten (Zeitabhängigkeit und Affinität) an Zellmembranen charakterisiert werden.

Methodik/Methods:

Die Peptide wurden am N-Terminus jeweils mit verschiedenen Spacern sowie mit dem Chelator NOTA verknüpft und anschließend mit Kupfer-64 radiomarkiert. Für Bindunggsassays wurden Membranen der EGFR-exprimierenden A431-Zellen (epidermoides Karzinom) und FaDu-Zellen (Plattenepithelkarzinom) untersucht. Kinetik- und Sättigungs-Assays wurden mit einem Kupfer-64 markierten NOTA-D4-Konjugat ([64Cu]Cu-D4-JM) durchgeführt.

Ergebnisse/Results:

Die Peptidkonjugate konnten mit einer Ausbeute von 75-91% hergestellt werden. Bei der Radiomarkierung mit Kupfer-64 konnten spezifische Aktivitäten von bis zu 1000 GBq/µmol erreicht werden, jedoch wurden diese für Bindungsassays auf etwa 30 GBq/µmol eingestellt. Für die Bindung mit [64Cu]Cu-D4-JM an A431-Membranen war nach 1 Stunde Assoziation das Bindungsgleichgewicht erreicht, an FaDu-Membranen nach 2 Stunden nicht vollständig. TDiss½ lag unter 5 min. Die Affinität mittels Sättigung ergab für A431- und für FaDu-Membranen Kd-Werte von 19 bzw. 42 nM.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Mit GE11 und D4 konnten verschiedene EGFR-spezifische Peptid-Konjugate erfolgreich hergestellt werden. Nachdem [64Cu]Cu-D4-JM an Zellmembranen untersucht wurde, sind weiterführende Assays an intakten Zellen sowie Tumoraufnahme an Xenograft tragenden Mäusen geplant.

Literatur/References:

(1) Li Z, Zhao R, Wu X et al. FASEB J. 2005, 19(14), 1978-85
(2) Song S, Liu D, Peng JL, et al. Intl. Conf. on Biomedical and Pharmaceutical Engineering 2006, 290-3

Beteiligte Forschungsanlagen

  • PET-Zentrum
  • Vortrag (Konferenzbeitrag)
    51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN), 17.-20.04.2013, Bremen, Deutschland
  • Abstract in referierter Zeitschrift
    Nuklearmedizin 52(2013), A12
    ISSN: 0029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-18648