Bestimmung der zerebrovaskulären Reserve mit BOLDMRT unter Atemanhalten bei Patienten mit Stenosen der hirnversorgenden Gefäße

Die Autoregulation der zerebralen Perfusion ist wichtiger Mechanismus der Homöostase. Hyperkapnie führt im gesunden Gefäßbett zur Dilatation präkapillärer Gefäße und zur Aktivierung der zerebralen Perfusionsreserve (CVR). BOLD (Blood Oxygen Level Dependent)-MRT unter Atemanhalten stellt die Veränderungen dar. Bei Patienten mit Stenosen hirnversorgender Arterien akquirierten wir prospektiv ein BOLD-MRT unter Atemanhalten, evaluierten die Machbarkeit und korrelierten die Zielstenose mit den BOLD-Veränderungen. Wir werteten das BOLD-MRT modell-basiert (Block-Design gefaltet mit der hämodynamischen Antwortfunktion) aus. Die maximale Kreuzkorrelation des Modells mit der durchschnittlichen Signalantwort des Patienten ergab die individuelle Antwort-Verzögerung des BOLD-Signals zum Stimulus Atemanhalten. Least-square fittings des modellierten Signalverlaufs mit den gemessenen Daten ergaben statistische Parameterkarten, die mit einer T1-gewichteten MRT registriert wurden. Wir werteten keine oder negative BOLDAntworten als pathologisch. Wir beurteilten die Parameterkarten im 3-Leser-Konsensus.
Bei 48 von 58 Patienten (82,8 %) waren die Parameterkarten beurteilbar. 36 Patienten hatten eine symptomatische, 12 hatten eine asymptomatische Stenose. 28 Patienten (58 %) hatten Veränderungen der CVR im Stromgebiet der Zielstenose (bei 21 symptomatischen und 7 asymptomatischen). Die Häufigkeit von BOLD-Veränderungen war bei Patienten mit symptomatischen und asymptomatischen Stenosen gleich (58,3 %).
In der Mehrzahl der Patienten sind BOLD-CVR-Veränderungen im Stromgebiet der stenosierten Arterie nachweisbar. Die Lesbarkeit sollte durch alternative Auswerte-Algorithmen verbessert werden.