Zur Bestimmung von Reaktivitätswerten bei Störungsmessungen mit Incore-Detektoren an einem WWER-1000 des KKW Saporoshje

Zur systematischen Untersuchung der Ortseffekte bei Reaktivitätsmessungen können die in der Spaltzone von Leistungsreaktoren vorhandenen Elektronen-Emissions-Detektoren mit Rhodium-Emitter genutzt werden. Im vorliegenden Beitrag werden Versuchsdurchführung, Messanordnung und Verfahren der Signalbehandlung vorgestellt, die die gleichzeitige Messung des Neutronenflussdichteverhaltens an nahezu 100 Detektorpositionen gestatten. Im Artikel werden Ergebnisse von erstmalig an einem Reaktor des Typs WWER-1000 vorgenommenen Reaktivitätsstörungsmessungen genannt: Die Ortseffekte äußern sich derart, dass bei ausgeführten Änderungen der Reaktorleistung von etwa 2% die Incore-Detektoren Neutronenflussdichteänderungen bis maximal 20% registrieren, wobei die größten Änderungen in Nähe der Störzentren auftreten. Durch sogenannte Kanalreaktivitätsmessungen kann der Einfluss der Ortseffekte auf eine mit systematischen Fehlern behaftete Ermittlung von Reaktivitätswerten bzw. wichtigen reaktorphysikalischen Kenngrößen weitestgehend eliminiert werden. Die anhand der Messergebnisse getroffenen Aussagen werden durch vergleichende Berechnungen zur dreidimensionalen Reaktordynamik bekräftigt.