Publikationsrepositorium - Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

Im Zuge radioökologischer Untersuchungen wurden besondere „surface –layer“ (S-Layer)-Proteine von Uranabfallhaldenisolaten entdeckt, die zum Teil gegenüber S-Layer-Proteine anderer Bakterien eine deutlich erhöhte Metallbindungskapazität und eine besonders hohe Stabilität aufweisen. Diese Eigenschaften sind im Falle der Haldenisolate auf deren Funktion als selektiver Filter für toxische Metalle zurückzuführen. S-Layer-Proteine allgemein besitzen die Fähigkeit an Grenz- und Oberflächen sowie in Suspension zu hoch geordneten einlagigen Schichten zu rekristallisieren und lassen sich deshalb hervorragend zur Beschichtung verschiedener Träger wie z. B. Glas, Keramik und Silizium verwenden. Aus diesem Grund erlauben gerade die S-Layer der Haldenisolate die Herstellung besonders stabiler Beschichtungen. Derartige Schichten können als selektive Bindungsmatrix zur Filterung von Wasser, zur Funktionalisierung von Trägermaterialien für die Herstellung sensorischer Schichten oder als Template zur Erzeugung und Immobilisierung von (foto)katalytisch aktiven Nanopartikeln verwendet werden. Die Entwicklung entsprechender Materialien ist Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten am Institut für Radiochemie des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf und wird im Rahmen des Vortrags vorgestellt.