Publikationsrepositorium - Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

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Inkorporationsdosimetrie mit (-)-F18-NCFHEB, einem neuen PET-Tracer zur Darstellung von zerebralen α4β2 nikotinischen Acetylcholinrezeptoren.

Sattler, B.; Wilke, S.; Starke, A.; Seese, A.; Patt, M.; Schildan, A.; Smits, R.; Hoepping, A.; Brust, P.; Steinbach, J.; Gräf, S.; Gertz, H. J.; Sabri, O.

Abstract

Ziel/Aim:

(-)-F18-Norchloro-fluoro-homoepibatidin ((-)-F18-NCFHEB) ist ein neuer und vielversprechender Radioligand für die Darstellung von alpha4beta2 nikotinischen Acetylcholinrezeptoren mit PET. Um das Strahlenrisikio durch diesen Tracer abzuschätzen, wurden die resultierenden Organdosen (OD) und die effektive Dosis (ED) im Rahmen einer Machbarkeitsstudie inkorporationsdosimetrisch ermittelt.

Methodik/Methods:

Die inkorporationsdosimetrische Untersuchung von (-)-F18-NCFHEB wurde an 3 Probanden (2 männlich, 1 weiblich; Alter: 59,6±3,9a; Gewicht: 74,3±3,1Kg) vorgenommen. Die Probanden unterzogen sich nach intravenöser Injektion von 353,7±10,2 MBq (-)-F18-NCFHEB einer sequentiellen PET-CT-Untersuchung bis zu 7h nach Injektion an einem SIEMENS Biograph16 PET-CT-System (9 Bettpositionen pro Frame, 1,5-6min/Bettposition, CT-Schwächungskorrektur, iterative Rekonstruktion). Bis zu 7h p.i. wurde sämtlicher Urin gesammelt und dessen Aktivitätskonzentration bestimmt. Alle den Tracer aufnehmenden Organe wurden CT-geführt mit dreidimensionalen Regionen (VOIs) markiert, und ihr Aktivitätsinhalt als Zeit-Aktivitäts-Verlauf dargestellt. Mit dem EXM-Modul von OLINDA [1] wurden Zeit-Aktivitäts-Kurven an diese Daten angepasst. Der Aktivitätsverlauf in der Blase wurde anhand der Urinabgaben bestimmt. ODs wurden unter Verwendung des 73,7kg-"adult male model" mit OLINDA bestimmt. Die ED wurde unter Verwendung der Gewebewichtungsfaktoren in der ICRP 103 von 2007 berechnet [2].

Ergebnisse/Results:

Die Harnblaseblase erhält die höchste OD (80,2±37,8µSv/MBq), gefolgt von der Leber (44,7±5,4µSv/MBq), den Nieren (38,6±5,1µSv/MBq), der Milz (38,4±11,6µSv/MBq), der Schilddrüse (32,8±11,9µSv/MBq) und den Lungen (31,1±5,3µSv/MBq). Die höchsten Beiträge zur ED leisten die Lunge (3,7±0,6µSv/MBq), die Harnblase (3,2±1,5µSv/MBq), der Magen (2,9±0,7µSv/MBq), das rote KM (2,3±0,2µSv/MBq), der absteigende Dickdarm (1,9±0,2µSv/MBq) und die Leber (1,8±0,2µSv/MBq). Die ED durch i.v. Applikation von (-)-F18-NCFHEB ergibt sich zu 22,9±0,7µSv/MBq.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Die effektive Dosis als Maß für das summarische Risiko durch i.v. Applikation von 300 MBq (-)-F18-NCFHEB) ergibt sich zu 6,8±0,2mSv. Dies liegt im Bereich der Strahlenexposition durch andere F18-markierte Radioliganden. Diese günstigen dosimetrischen Ergebnisse unterstützen die weitere Entwicklung von (-)-F18-NCFHEB) als klinischen Hirn-PET-Tracer.

Literatur/References:

[1] Stabin et. al.: OLINDA/EXM: The Second-Generation Personal Computer Software for Internal Dose Assessment in Nuclear Medicine; JNM 46/6, 2005
[2] International Commission on Radiological Protection. Recommendations of the International Commission on Radiological Protection. ICRP Publication 103, Pergamon Press, New York, 2007
Die Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (Nr. 01EZ0820)

  • Vortrag (Konferenzbeitrag)
    Gemeinsame Jahrestagung der Deutsche, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Nuklearmedizin 2011, 13.-16.04.2011, Bregenz, Österreich
  • Abstract in referierter Zeitschrift
    Nuklearmedizin 50(2011), A36
    ISSN: 0029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-15538