Wertorientierung im Technologiemanagement von Krankenhäusern


Wertorientierung im Technologiemanagement von Krankenhäusern

Gurtner, S.; Gurtner, K.

Abstract

Neue innovative Technologien bieten zahlreiche Möglichkeiten, die Qualität der Behandlung von Patienten und den Behandlungserfolg zu steigern [1]. Neue technologiebasierte Diagnosemethoden, wie z. B. die Computertomografie oder die Magnet-Resonanz-Tomografie ebneten den Weg zur frühzeitigen Erkennung kritischer Erkrankungen wie Krebs oder Durchblutungsstörungen. Die Einführung neuer Methoden und Technologien für die Behandlung akuter Erkrankungen reduzierte die Mortalität und verbesserte die Lebensqualität zahlloser Patienten [2]. Auf der anderen Seite stiegen die Gesundheitsausgaben im Vergleich zum Bruttosozialprodukt in nahezu allen Industrieländern [3]. Der Grund für diesen unverhältnismäßigen Anstieg liegt in der steigenden Lebenserwartung, einer durch den demografischen Wandel verursachten zunehmenden Anzahl an Patienten, häufiger auftretenden Langzeit- oder chronischen Erkrankungen und einer zunehmenden Spezialisierung der Medizin [4]. Als einer der bedeutendsten Treiber von steigenden Gesundheitsausgaben wird häufig die Entwicklung und Implementierung von innovativen Medizintechnologien genannt [5, 6, 7]. Als Resultat der Einführung neuer Technologien kann eine stetige Steigerung des Angebotes medizinischer Dienstleistungen beobachtet werden, was insbesondere bei Krankenhäusern Auswirkungen auf das erforderliche Budget hat. Krankenhäuser als wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems müssen sich dabei einer Reihe strategischer Herausforderungen stellen. Wie jedes andere Unternehmen müssen sie qualitativ hochwertige Dienstleistungen anbieten und gleichzeitig auf ihre Kosten achten. Die Adoption neuer Technologien ist notwendig, um mit anderen Krankenhäusern und Gesundheitsversorgern zu konkurrieren, gleichzeitig müssen sie aber auch mit schrumpfenden Investitions-Budgets und steigenden Kosten umgehen [8].
Im Verlauf dieses Beitrages werden zwei Konzepte näher beleuchtet, die helfen können, mit diesem Dilemma umzugehen. Zum einen wird ein Modell des Technologiemanagementprozesses im Krankenhaus vorgestellt, welcher hilft, strukturierte Entscheidungen im Zusammenhang mit der Beschaffung und Bewirtschaftung von Technologien zu treffen. Zum zweiten werden die zentralen Gesichtspunkte der wertorientierten Gesundheitsversorgung vorgestellt und es wird diskutiert, wie diese dazu beitragen können, sowohl die Qualität der Versorgung zu erhöhen als auch Kosten zu senken.
Die Verbindung beider Konzepte beschreibt abschließend, welchen Herausforderungen sich die einzelnen Akteure im Gesundheitswesen stellen müssen.

Keywords: Technologiemanagement; Value Based Healthcare; Gesundheitsversorgung; Krankenhaus

  • mt-medizintechnik 2(2015), 57-60

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-23294