Biologische Laugung von Kupfer aus Kupferschiefer

Die Kupferschiefervorkommen Mitteleuropas stellen eine anspruchsvolle lokale Ressource von Basismetallen wie Kupfer, aber auch strategischen Elementen wie Gallium oder Molybdän dar. Um diese Wertstoffe aus dem Kupferschiefer umweltfreundlich und effizient zu gewinnen, werden biotechnologische Laugungsverfahren untersucht. Die klassische Biolaugung, die säureliebende Mikroorganismen verwendet, stößt beim Kupferschiefer aufgrund hoher Karbonatgehalte von bis zu 18 % (Material aus Polkowice, Polen)an ihre Grenzen, da der optimale mikrobielle pH-Bereich um pH 2 überschritten wird. Daher werden alternative Verfahren getestet; so beispielsweise die Produktion organischer Säuren wie Glutamin- oder Zitronensäure durch Mikroorganismen. Hier wurden mithilfe von Schimmelpilzen bereits gute Kupferausbeuten aus Material des Kupferschiefertyps erzielt. Allerdings konnte in eigenen Arbeiten gezeigt werden, dass bei der Verwendung organischer Säuren die Laugungseffektivität im neutralen pH-Bereich höher ist als im schwach sauren Milieu. Daher stellt der Beitrag Ergebnisse zur Biolaugung von Kupfer aus Kupferschiefer im neutralen pH-Bereich vor. Dabei werden sowohl geochemische als auch mineralogische Daten präsentiert.