SMSB - Gewinnung strategischer Metalle und Mineralien aus sächsischen Bergbauhalden


SMSB - Gewinnung strategischer Metalle und Mineralien aus sächsischen Bergbauhalden

Büttner, P.; Osbahr, I.; Luhmer, R.; Pilz, C.; Uhlig, S.; Leißner, T.; Pätzold, C.; Scheel, M.; Jahns, C.; Martin, M.; Gutzmer, J.

Abstract

Projektbericht über das Projekt SMSB - Gewinnung strategischer Metalle und Mineralien aus sächsischen Bergbauhalden. Das Projekt SMSB hatte zum Ziel, die zwanzig größten Metallerzbergbauhalden Sachsens zu erfassen und in einem Kataster zusammenzufügen. Die Davidschachthalde in Freiberg und die Tiefenbachhalde in Altenberg wurden als zwei Flotations-Rückstandshalden mit besonders hohem Wertstoffpotenzial identifiziert durch jeweils 10 Bohrungen im Detail erkundet. Aus den Bohrkernen wurden insgesamt 207 Proben entnommen und ihr Stoffbestand mit verschiedenen chemischen und mineralogischen Analyseverfahren quantifiziert. Weiterhin wurden an dem gewonnen Probenmaterial verschiedene Aufbereitungsverfahren im Labormaßstab getestet. Diese Versuche hatten das Ziel, geeignete Technologien für das Abtrennen von Wertstoffen aus dem Haldenmaterial zu identifizieren. Resultate belegen, dass sich die Tiefenbachhalde insbesondere durch hohe Gehalte an Zinn, die Davidschachthalde dagegen durch hohe Konzentrationen von Indium, Blei und Zink auszeichnen. Das Zinn in der Tiefenbachhalde ist durch ein einziges Oxidmineral (Kassiterit) vertreten, während die Wertstoffe in der Davidschachthalde an eine komplexe Vergesellschaftung von Sulfiden gebunden sind. Arsen – in der Form von Arsenopyrit – ist das einzige wesentliche Schadelement in dem Material der Tiefenbachhalde. In den Rückständen der Davidschachthalde dagegen sind die Schadstoffe Arsen und Cadmium sehr eng mit den Wertstoffen assoziiert, oft vertreten in den gleichen Erzmineralien. Aufbereitungstests belegen, dass Wert- und Schadstoffe aus der Spülhalde Davidschacht sehr effizient durch biologische Laugung mobilisiert und entfernt werden können, für die Tiefenbachhalde wurde dagegen die Flotation als geeignete Aufbereitungstechnologie identifiziert.Anhand der gewonnenen Daten und erzielten Versuchsergebnisse wurden für die beiden Halden dreidimensionale Ressourcenpotenzial-Modelle erstellt, die auf Kombinationen von gewichteten aufbereitungsrelevanten Parametern fußen. Die einzelnen Parameter haben einen Einfluss darauf, wie effizient eine gewählte Aufbereitungstechnologie auf das vorhandene Haldenmaterial wirken kann.

Keywords: Re-Mining; SMSB; Resource; Freiberg; Tailings; Processing; GOCAD; 3D-Model; INTRA r³+; Resource Technology; Halden; Tiefenbachhalde; Spülhalde; Davidschacht; Aufbereitung; Exploration

  • Buchkapitel
    in: Innovative Technologien für Ressourceneffizienz - Strategische Metalle und Mineralien, Stuttgart: Fraunhofer Verlag, 2016, 978-8396-1102-9, 345-360

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-25137