Is Treatment Benefit caused by specialized oncology Centers in the Treatment of locally advanced Rectal Cancer?


Is Treatment Benefit caused by specialized oncology Centers in the Treatment of locally advanced Rectal Cancer?

Lattermann, A.; Löck, S.; Jentsch, C.; Weitz, J.; Krause, M.

Abstract

Fragestellung: Spezialisierte Krebszentren wurden mit dem Ziel einer hochqualitativen Versorgung von Krebspatienten errichtet. Ein entsprechender Benefit wurde bzgl . Patienten mit lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen bisher nur unzureichend dokumentiert. In der aktuellen Auswertung stellt sich die Frage, inwieweit jene Patienten von
der Behandlung in spezialisierten Krebszentren profitieren. Methodik: Zwischen 2006 und 2013 erhielten insgesamt 131 Patienten mit neu diagnostizierten und histologisch gesicherten Rektumkarzinomen (UICC II, III) eine neoadjuvante Radiochemotherapie. Die nachfolgende Resektion erfolgte in der vom Patienten ausgewählten
Klinik. Anschließend wurde eine adjuvante Chemotherapie durchgeführt. Ein Zentrums-Effekt hinsichtlich des Gesamt- und rezidivfreien Überlebens wurde statistisch mittels Chi-Quadrat- bzw. Log-Rank-Test beurteilt .
Ergebnis: Bei den rekrutierten Patienten fanden sich nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 57 Monaten 8 Patienten (6 %) mit Lokalrezidiv (LR) .
Die operative Behandlung erfolgte im Median 7 Wochen nach beendeter Radiochemotherapie. 3 von 89 Patienten (3,4 %), welche an einem Universitätsklinikum operiert wurden und 5 von 42 Patienten (11,9 %), bei denen die Resektion an einem externen Haus stattfand bekamen ein LR diagnostiziert (p = 0,057). Initial wiesen 7 von 8 Patienten mit späterem LR ein cT4 bzw. cN+ und nur 1 von 8 Patienten ein cT3 bzw . cN0 Stadium auf. Bei allen 8 Patienten wurde bildmorphologisch vor Therapie eine Tumorinfiltration der mesorektalen Faszie beschrieben . 88 % der Patienten mit späterem LR hatten für das präoperative Staging ein CT oder MRT des Beckens erhalten. Bei keinem dieser Patienten zeigte sich eine Änderung des Tumorstadiums. Bei fortbestehendem Infiltrationsverdacht im präoperativen Staging wurde am Universitätsklinikum multiviszeral in Kombination mit anderen Fachrichtungen (Gynäkologie, Urologie), reseziert. Bei allen extern operierten Patienten fand letztendlich eine Standardresektion des Mesorektums, jedoch ohne Beachtung der infiltrierten Organe statt. Entsprechende LR zeigten sich bei allen 8 Patienten genau an jener Stelle, welche als initial infiltrierend beschrieben wurde. Die Zeit von Therapiebeginn bis zur Diagnose des LR betrug bei extern operierten Patienten im Median 21 Wochen, bei intern resezierten 30 Wochen (p = 0,41 Log-Rank Test). Das mediane Überleben betrug bei Patieten mit LR und extern durchgeführter Operation im Median 44 Wochen, bei intern operierten Patienten 87 Wochen (p = 0,043 Log-Rank Test) . Schlussfolgerung: Patienten mit lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen und fehlendem Ansprechen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie sollten an spezialisierten Zentren mit der Möglichkeit einer multiviszeralen Resektion operiert werden .

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-27764